Der ethische Diskurs über KI geht uns alle an!

Frau Bun­des­mi­nis­te­rin
Johan­na Wanka
Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und Forschung
11055 Berlin
11. Mai 2017 cq
Offe­ner Brief an Bun­des­mi­nis­te­rin Johan­na Wanka
Sehr geehr­te Frau Bundesministerin,
in der heu­ti­gen Aus­ga­be der Zei­tung »Die Welt – kom­pakt« (11. Mai 2017, Sei­te 5) wer­den Sie mit Sät­zen zitiert, die mich zutiefst erschüt­tern. Dabei den­ke ich nicht pri­mär an Ihre – wie mir scheint – bedenk­lich nai­ve Illu­si­on der poli­ti­schen Steu­er­bar­keit Künst­li­cher Intel­li­genz; nein, was mich erschüt­tert ist das Ver­ständ­nis von Bil­dung, das Sie als Bun­des­mi­nis­te­rin für For­schung und Bil­dung an den Tag legen. Sie sagen: »Wenn künst­li­che Intel­li­genz nun den nächs­ten Wahn, ja den Zwang zur Selbst­op­ti­mie­rung bringt, dann müs­sen wir etwas dage­gen unter­neh­men. Sol­che ethi­schen Fra­gen müs­sen dis­ku­tiert wer­den.« Bis dahin stim­me ich Ihnen hun­dert­pro­zen­tig zu. Dan­ke für die kla­ren Wor­te. Aber dann: »Am bes­ten in den Hoch­schu­len.« – In den Hoch­schu­len! Ja, glau­ben Sie denn, in den Hoch­schu­len säßen die Ethik-Exper­ten, die Ihnen und uns sagen kön­nen, was gut und rich­tig ist? 

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