„Freiheit ist wichtiger als Freihandel“ sagte Jens Stoltenberg.
Was ist Freiheit? Im Jahr 2019 hielt ich eine Vortragsreihe über den Freiheitsbegriff der Romantiker. Sie ist inspirierend, da wir heute alle auf der Suche nach einer „neuen Freiheit“ sind. Ihr findet meine Vorträge auf Patreon
Teil 1-3 Unterwegs zur Freiheit:
Bildung – Kunst – Romantik. Die deutsche Philosophie um das Jahr 1800
1. „Eine neue Religion“.
Wovon sich die „jungen Wilden“ in Deutschland die lang ersehnte Freiheit versprachen
Mit der französischen Revolution war Europas alte Ordnung zerstört. In Deutschland fragten sich die besten Geister, wie man auf den Trümmern eine neue und freie Welt errichten könnte. Die Antworten, die von den Frühromantikern in Jena und den Idealisten in Tübingen gegeben worden, sind noch immer aktuell.
2. „Handeln, Handeln!“
Wie Fichte die jungen Deutschen aufrührte und wieso er in Goethe seinen Gegner fand
Der kühnste Denker im Deutschland der 1790er Jahre war Johann Gottlob Fichte. Er warb für ein neues dynamisches und revolutionäres Selbstverständnis des Menschen. Ihm widersprach Goethe, der nicht an Revolutionen, sondern Evolutionen glaubte und davon überzeugt war, dass Freiheit nur aus Bildung entsteht.
3. „Ästhetische Erziehung“.
Was Kant über die Schönheit dachte und wie Schiller daraus ein Bildungsprogramm machte
In den Jahren 1792 bis 1794 schrieb Friedrich Schiller seine von Immanuel Kant inspirierten „Briefe über die Ästhetische Erziehung des Menschen“. Das war ein politisches Projekt. Schiller zeigte darin, dass der Mensch nur dann zur politischen Freiheit befähigt ist, wenn er künstlerisch und spielerisch zu denken lernt.
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Teil 4-7: Schläft ein Lied in allen Dingen
Poesie – Natur – Religion. Das romantische Projekt einer menschenwürdigen Welt
4. Die Poetisierung der Welt
Friedrich Schlegel, der rasende Roland der Romantik
Friedrich Schlegel war der Programmatiker der Frühromantik. Gemeinsam mit seinem Bruder August Wilhelm gab er die Zeitschrift „Athenaeum“ heraus, die man das Zentralorgan der romantischen Bewegung nennen kann. Sein Projekt einer „progressiven Universalpoesie“ machte ihn zum Vater der modernen Kunst – sein Vorhaben, eine neue Religion zu gründen, zu ihrem kühnsten Denker.
5. Der Schein des Unendlichen
Novalis, der Mozart der jungen Romantik
Friedrich von Hardenberg, der sich seit 1797 Novalis nannte, wurde nur 29 Jahre alt. Doch in seiner kurzen Lebenszeit lebte er wie kein anderer den Geist der Romantik. So wurde er nicht nur zum Erfinder der romantischen Liebe, sondern mit seinen „Hymnen an die Nacht auch zu ihrem richtungweisenden Dichter“.
6. Das Rauschen der Wälder
Joseph von Eichendorff, der lächelnde Gast vom Lande
Für viele Menschen ist die Dichtung Joseph von Eichendorffs der Inbegriff der Romantik. Und das nicht zu Unrecht. Denn in seiner Poesie und in seinen Romanen ist die romantische Sehnsucht nach einem wahrhaft lebendigen und freien Leben in unvergleichlicher Weise verdichtet.
7. Sinn und Geschmack fürs Unendliche
Friedrich Schleiermacher, der heimliche Kopf der Romantik
Schleiermacher war kein Dichter und auch kein Philosoph. Er war Theologe – doch die Theologie, die er entwarf, ist bei näherer Betrachtung die reifste Programmschrift der romantischen Bewegung. Schleiermacher machte Ernst damit, eine echte geistige Revolution anzuzetteln. Und so entwarf er eine heute noch immer hochaktuelle Religion des Fühlens.