Lauter liebenswerte Lügen, …

… die mich trotz­dem hof­fen lassen
Ein­drü­cke von einem Tag auf der Welt­aus­stel­lung zum The­ma »Ernäh­rung und Ener­gie« in Mailand
Es ist doch eine merk­wür­di­ge Welt: Wenn es dar­um geht, sich auf der Expo in Mai­land zu prä­sen­tie­ren, zeigt sich ein jedes Land von sei­ner bes­ten, das heißt grü­nen Sei­te. Wüss­te man nichts von den Unta­ten der Agrar­in­dus­trie, von Mas­sen­tier­hal­tung, gen­ma­ni­pu­lier­ten Pflan­zen und Bio-Engi­nee­ring – man wäre fast ver­sucht zu glau­ben, die Erde sei ein Öko­pa­ra­dies, in dem ein lie­bens­wer­ter Wett­streit der Natio­nen ein­zig nur der Fra­ge gilt, wer wohl die qua­li­ta­tiv bes­te Nah­rung pro­du­ziert. Kein Län­der­pa­vil­lon, der nicht intak­te Umwelt und gesun­de Men­schen zeig­te – der nicht ein Lob­lied auf das Gleich­ge­wicht von Mensch und Umwelt sän­ge. Mit einem Wort: Hier wird im gro­ßen Stil gelo­gen – und die­se Lügen sind so wun­der­schön, so glän­zend insze­niert, dass man geneigt ist, sie zu glau­ben; um sich ein­mal zumin­dest in dem Wohl­ge­fühl zu wäh­nen, die Welt, in der wir leben, sei in Ordnung.

Wei­ter­le­sen