„Die mächtigste Kraft der Welt ist eine Idee, deren Zeit gekommen ist.”

Wor­an der fran­zö­si­sche Roman­cier Vik­tor Hugo dach­te, als er die­ses berühm­te Wort notier­te, ist nicht bekannt. Bekannt sind allen­falls die gro­ßen Errun­gen­schaf­ten, in deren Zusam­men­hang es gern zitiert wird: Die Abschaf­fung der Apart­heid, die Ein­füh­rung der Frau­en­rech­te; oder die Erfül­lung des Traums vom Flie­gen durch Luft­fahrt­pio­nie­re wie Otto Lili­en­thal oder den Gra­fen Zep­pe­lin. Gro­ße Ideen steck­ten dahin­ter, und tat­säch­lich spricht man­ches dafür, dass erst die pas­sen­de Zeit ange­bro­chen sein muss­te, bevor sie ver­wirk­licht wer­den konn­ten. Schon in der Renais­sance hat­te Leo­nar­do da Vin­ci Flug­ma­schi­nen erfun­den, aber er fand damit kei­ne Reso­nanz. Da war nie­mand, der sie erprobt hät­te. Schon in der fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on tra­ten muti­ge Frau­en auf, die ihre Rech­te ein­klag­ten, aber es muss­te mehr als ein Jahr­hun­dert ver­ge­hen, bevor ihre Stim­me gehört wur­de. Es gibt Ideen, die sind Früh­ge­bur­ten; es gibt Visio­nen, die sind unzeit­ge­mäß. Aber des­halb sind sie nicht falsch oder schlecht. Das gilt nicht nur für die gro­ßen, welt­ver­än­dern­den Ein­fäl­le. Es gilt genau­so für die Ideen, die du im Her­zen trägst; aber viel­leicht noch nicht ver­wirk­li­chen konn­test. Oder es erfolg­los ver­such­test. Das spricht nicht gegen dei­ne Ideen; viel­leicht war nur die Zeit noch nicht reif. Des­halb soll­ten wir uns nie ent­mu­ti­gen las­sen und unse­ren Visio­nen und Ideen treu blei­ben. Es kann sein, dass ihre Zeit erst kom­men muss. Und dann sogar die Welt ver­än­dert. Zumin­dest dei­ne Welt.
(Aus Zeit-Wert-Geben Impuls „Idee”)