Abendsymphonie am Bryce Canyon

(aus mei­nem USA Rei­se­jour­nal, 5. Juli 2017)
Die Welt wird weich
im lich­ten Blau
nach Sonnenuntergang
die roten Steine
glü­hen nach
die Menschen
sind davon gefahren
allein der Mond
schwimmt träumerisch
durch ein wei­te Stille
die sanft sich
auf die Wäl­der senkt
und grü­ne Wiesen
kühl umschwärmt.
Sommerabend,
fer­ne Gewitter.
Alles atmet freier
lei­ser, inniger
auch die Tiere
fas­sen Mut
Wald tritt in die Dämmerung
hinaus
fast am Straßenrand
spielt die Hirschfamilie
ausgelassen
mit dem Nachwuchs
und der Bock
umgarnt sein Weibchen
schwe­re­los jagen sie
einander
nicht der Stra­ße achtend
nicht der Menschen
ganz nur Leben
ganz nur Leich­tig­keit und Licht
fleischgeworden,
wie es sein soll,
wie die Göt­ter sich
das Leben
dachten.