Obwohl der Sommer weit zurück liegt,

füh­le ich ihn in mir wach­sen;
jetzt ist er bereit
für sei­ne Ankunft in der Welt.

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Even with sum­mer
so far off
I feel it grown in me
now and rea­dy
to arri­ve in the world.

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Die­se Zei­len mei­nes Freun­des David Whyte gehen mir in die­sen Tagen nach. Sie sind sei­nem Gedicht „The Win­ter of Lis­tening“ ent­nom­men: Der Win­ter des Zuhö­rens. Oh, wie ich mir wün­sche, die­ser Win­ter möge ein Win­ter des Zuhö­rens sein: des acht­sa­men Lau­schens auf das, was das Sein die­ser Welt uns zu sagen hat – auf die Bot­schaft eines Virus, das uns alle so sehr umtreibt. Mahnt es uns denn nicht dar­an, wie sehr wir uns ent­fernt haben vom Wun­der des Lebens? Spricht es nicht war­nend von der gro­ßen Dun­kel­heit des Sinn­ver­lus­tes: einer trü­ben Trance, der wir in unse­rer Selbst­be­züg­lich­keit erle­gen sind, da wir ver­ges­sen haben, dass wir Teil des gro­ßen Kos­mos sind? Und flüs­tert es nicht ein­dring­lich – wenn auch dump­fen Ohren kaum ver­nehm­lich – von der Ankunft einer neu­en Zeit: einer neu­en Mensch­wer­dung des Hei­li­gen in unse­rer Lei­den­schaft für eine unver­sehr­te Mensch­heit und Natur? Das von den Alten gefei­er­te Wun­der der Weih­nacht ist die Ankunft von Früh­ling und Som­mer inmit­ten des Win­ters, von Hei­lung inmit­ten der Not. Ein Ereig­nis, das Hoff­nung macht und Zuver­sicht gewährt.

Dass die­ses weih­nacht­li­che Wun­der sich in dei­ner See­le zutra­ge: Das wün­schen dir mei­ne Frau Chris­ti­ne und ich zu die­sem Weih­nachts­fest 2020 von Her­zen.

Möge der Som­mer in dei­ner See­le wach­sen,
herz­lich­Chris­toph und Chris­ti­ne

Win­ter of Lis­tening ist in die­sen bei­den Gedicht-Bän­den zu fin­den.
Sweat Dark­ness und The house of belonging 

(Ver­lin­kung zu ama­zon ist der Lie­fer­bar­keit geschuldet…).